Cannabis Samen keimen lassen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
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Cannabis Samen keimen lassen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Apr 16, 2024

Das Keimen von Samen markiert den entscheidenden ersten Schritt des Grows. Es ist daher von großer Bedeutung, eine Methode auszuwählen, die zu deinen Fähigkeiten und Ressourcen passt. Erfahre in diesem Beitrag, wie du eine solide Grundlage für deine Pflanzen schaffen und deine Cannabissamen erfolgreich keimen lassen kannst, sowie die verschiedenen Möglichkeiten, die dir dafür zur Verfügung stehen.

Wähle den Samen aus

Es gibt drei Hauptarten von Cannabissamen: Reguläre Samen, feminisierte Samen und autoflower Samen (automatisch blühende Samen). Die Wahl des Samens sollte sich nach deinen Anbauvorlieben richten. Wenn du Outdoor anbauen möchtest, sind in Deutschland autoflower Samen die beste Wahl, da sie gut in Ländern mit Temperaturschwankungen gedeihen, insbesondere in der nördlichen Hemisphäre sowie automatisch (unabhängig vom Lichtzyklus) die Blütephase einleiten. Reguläre oder feministierte Samen sind photoperiodisch, d.h. sie leiten die Blüte erst ein, wenn die Tage kürzer werden. Dies macht sie für den Outdoor-Anbau in Deutschland ungeeignet, da die Blüten erst im Oktober-November reif sind. In diesen Monaten ist es oft schon nass und kalt, was eine erhöhte Schimmelgefahr in der Blüte darstellt. Reguläre Samen eignen sich besonders für Züchter, da diese ebenfalls die nichtberauschenden sowie Pollenbildenden, männlichen Cannabispflanzen enthalten. Möchtest du ausschließlich für Genusszwecke anbauen, eigenen sich feminisierte Pflanzen am Besten, da hier nur weibliche Cannabispflanzen entstehen, die die cannabinoidhaltigen Blüten ausbilden. 

In der Wirkung unterscheiden sich die Genetiken ebenfalls in drei Kategorien: Indica, Sativa und Hybride. Indica-Pflanzen sind für ihre beruhigende Wirkung bekannt, während Sativa-Pflanzen eine euphorisierende Wirkung haben. Hybride hingegen bieten eine Vielzahl von Kombinationen und können an individuelle Vorlieben und Anbaubedingungen angepasst werden. 


Wann sollte ich mit der Keimung anfangen?

Der Frühling ist die beste Zeit, um Cannabissamen keimen zu lassen, wenn du einen Outdoor-Anbau geplant hast. So können die Pflanzen im Sommer wachsen und im Herbst, wenn die Tage und somit auch die Sonnenstunden kürzer werden, blühen. Wenn du dich jedoch für einen Indoor-Anbau entschieden hast, kannst du die Samen zu jeder Jahreszeit keimen lassen.

Cannabis Samen keimen lassen: Bedingungen

Um aus einem Samen einen Sämling zu machen, muss er in einem dunklen, feuchten Raum aufbewahrt werden, idealerweise bei Temperaturen zwischen 20 °C und 25 °C. Feuchtigkeit ist hierbei der Schlüssel, um die Bildung der ersten kleinen Wurzel zu ermöglichen und den Samen zu einer kräftigen Pflanze heranwachsen zu lassen. Vermeide es unbedingt, die Wurzel des Samens zu berühren, da sie sehr empfindlich ist und leicht abbrechen kann.

5 Wege, um deine Samen zum Keimen zu bringen

Küchentuchmethode

Eine der gängigsten Keimmethoden, um Samen keimen zu lassen, besteht darin, zwei Küchenpapiertücher zu befeuchten, die Samen dazwischen zu platzieren und sie dann zwischen zwei Tellern zu legen, um Dunkelheit und Feuchtigkeit zu gewährleisten. Anschließend sollten die Teller an einem Ort mit einer konstanten Temperatur von 20 °C bis 25 °C aufgestellt werden. Es ist wichtig, die Tücher regelmäßig zu besprühen, um sie feucht zu halten. Nach zwei bis zehn Tagen sollten die Samen gekeimt sein. Obwohl diese Methode wenig Aufwand erfordert und es leicht ist, die Wurzeln zu erkennen, birgt das Einpflanzen ein gewisses Risiko, da die Samen manchmal am Papier festkleben und der Sämling so beschädigt werden kann.

Bodenkeimmethode

Manchmal ist der Weg der Natur der einfachste. Die Bodenkeimmethode ermöglicht es, die Samen direkt in das Anbaumedium zu pflanzen. Der Vorteil dabei ist, dass du dir keine Sorgen darüber machen musst, dass der Sämling beim Umpflanzen verletzt wird, da er bereits an seinem endgültigen Standort ist. Pflanze den Samen hierfür etwa 2 cm tief in feuchte, aber nicht durchnässte Erde. Verwende unbedingt eine Lampe, um die Erde warm zu halten, da der Samen eine Temperatur von 20 °C bis 25 °C zum Keimen benötigt. Diese Methode ist besonders einfach und gut für Anfänger geeignet. Der einzige Nachteil ist, dass du die Qualität der Wurzeln nicht beurteilen kannst.

Wasserglasmethode

Eine weitere Methode zur Keimung von Cannabissamen besteht darin, sie über Nacht in leicht warmem Wasser in einem Glas einzuweichen. Dieses Vorgehen ist besonders nützlich für ältere Samen oder Samen mit harten Schalen, da das Einweichen den Keimvorgang aktivieren kann. Die meisten Samen schwimmen zuerst und sinken dann nach ein paar Stunden auf den Glasboden. Lass die Samen nicht zu lange im Wasser (maximal 24-32 Stunden), da sie sonst ertrinken könnten. Nach 24 Stunden kannst du die noch nicht gekeimten Samen an einen warmen, feuchten Ort bringen, um die Keimung abzuschließen.

Torfquelltopfmethode

Um diese Methode anzuwenden, benötigst du ein pH-Messgerät und Töpfe aus natürlichem Torfmoos. Aufgrund der erforderlichen Ausrüstung ist diese Methode daher vor allem für erfahrene Grower geeignet. Begieße die Torfballen hier mit Wasser, das einen pH-Wert zwischen 5,5 und 6 hat, damit sie sich schnell vollsaugen können. Lass sie dann kurz abtropfen, bis sie feucht, aber nicht triefend nass sind. Platziere den Samen in das Loch auf der Oberseite der Torfballen und fülle das Loch mit überschüssigem Torf. Halte die Torfquelltöpfe dunkel, feucht und zwischen 20 °C und 25 °C. Die Keimung dauert in der Regel drei bis sieben Tage. Diese Methode ermöglicht es, die Wurzeln zu sehen, den Sämling ohne Risiko umtopfen zu können und liefert zudem eine hohe Nährstoffversorgung.

Steinwollmethode

Diese Steinwollmethode erfordert auch gewisse Vorkenntnisse im Cannabisanbau. Zunächst muss die Steinwolle für einen Tag in Wasser eingeweicht werden, um sicherzustellen, dass ihr pH-Wert nicht zu hoch ist (ein optimaler Wert liegt bei 5,5). Außerdem sollte etwas Dünger hinzugefügt werden, um sicherzustellen, dass die Samen alle wichtigen Mineralien erhalten. Danach erfolgt das übliche Vorgehen: Den Samen in das Loch oben platzieren, bei Temperaturen zwischen 20°C und 25°C lagern und regelmäßig befeuchten. Nach drei bis sieben Tagen sollten die Samen keimen. Anschließend müssen die Steinwolle und die Sämlinge nur noch in einen größeren Topf oder in den Garten gepflanzt werden, und das war es auch schon.

Die Sämlinge einpflanzen

Sobald die Sämlinge Wurzeln und ihre ersten Blätter entwickelt haben, ist es Zeit für den Umzug in ein neues Zuhause. Am besten verwendest du eine Pinzette, um die kleine weiße Wurzel nicht mit den Fingern zu verletzen. Auch wenn der Setzling eine beschädigte Wurzel überleben kann, wird das sein Wachstum definitiv ausbremsen. Pflanze die Samen so ein, dass die weiße Wurzel nach unten zeigt und etwa einen Knöchel tief in die Anzuchterde gelangt. Die Spitze des Samens sollte knapp unter der Oberfläche des Nährbodens liegen. Es kann ein paar Stunden bis ein paar Tage dauern, bis der junge Keimling aus der Erde herauswächst. Daher heißt es jetzt nur noch: abwarten!