Cannabis Blütephase: So holst du das Beste aus deiner Pflanze
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Cannabis Blütephase: So holst du das Beste aus deiner Pflanze

Nov 13, 2024

Du hast deine Cannabispflanze liebevoll gepflegt und nun steht sie kurz vor ihrem großen Auftritt: der Blütephase. Aber was braucht sie jetzt eigentlich, um ihr volles Potenzial zu entfalten? Welche Geheimnisse stecken hinter dicken, harzigen Blüten? In diesem Beitrag lernst du, wie du das Beste aus deiner Pflanze herausholst!

Was ist die Cannabis Blütephase und woran erkenne ich sie?

Wenn eine Cannabispflanze von der vegetativen Phase in die Blütephase übergeht, vollzieht sie eine beeindruckende Verwandlung. Zunächst verlangsamt sich das vegetative Wachstum und die Pflanze streckt sich weniger in die Höhe. Stattdessen beginnen sich an den Knotenpunkten der Stängel und Zweige kleine, weiße Härchen zu bilden – die Vorblüten. Diese haarähnlichen Strukturen entwickeln sich zu dichten Blütenständen, den sogenannten Buds. Mit fortschreitender Blüte nehmen die Buds an Größe und Gewicht zu. Sie werden von einer Vielzahl kleiner, harzdrüsenbesetzter Trichome bedeckt, die für das glänzende Aussehen der Blüten verantwortlich sind. In diesen Trichomen werden die wertvollen Cannabinoide wie THC und CBD produziert. Die Farbe der Blüten kann je nach Sorte variieren und reicht von hellgrün über orange bis hin zu violetten und roten Tönen. Zusätzlich zu den sichtbaren Veränderungen der Blütenstände können auch die Blätter der Pflanze ihr Aussehen verändern. Sie werden oft breiter und kürzer und können ebenfalls eine leichte Verfärbung aufweisen.

Die Dauer der Blütephase

Nach etwa 8 bis 10 Wochen intensiver Blüte können viele Cannabispflanzen in Innenräumen geerntet werden. Im Freien hingegen müssen Züchter geduldiger sein und warten, bis die Natur das Zeichen zur Ernte gibt. Auf der Nordhalbkugel ist das normalerweise im Oktober der Fall, auf der Südhalbkugel im April. Doch jede Pflanze hat ihren eigenen Rhythmus. Während Indica-Sorten oft schon früher erntereif sind und einen schnellen Anbau ermöglichen, lassen sich Sativas gerne etwas mehr Zeit.

Die 4 Phasen der Blüte

Die Blüte durchgeht, wie die Cannabispflanze selbst, 4 verschiedene Stadien: die Vorblüte, die Frühblüte, die Vollblüte und die Spätblüte.

Die Vorblüte

Die Vorblüte markiert den entscheidenden Übergang vom Wachstum zur Blüte. Innerhalb von etwa ein bis zwei Wochen kannst du das Geschlecht der Pflanzen erkennen. Um unerwünschte Bestäubung und die damit verbundene Samenbildung zu vermeiden, ist es in dieser Phase wichtig, männliche Pflanzen frühzeitig zu entfernen, da die Samenbildung sowohl den Ertrag als auch die Qualität der Ernte negativ beeinflussen kann. Männliche Pflanzen erkennst du an ihren kleinen, pollenproduzierenden Säckchen, während weibliche Pflanzen durch charakteristische weiße Härchen (Stempeln), gekennzeichnet sind.

Die Frühblüte

Die Frühblüte ist wie die Grundsteinlegung eines Hauses. In dieser Phase werden die ersten zarten Blütenansätze gebildet, die später zu prächtigen Blüten heranwachsen. Sie ist wie ein Sprint: Innerhalb von zwei bis drei Wochen müssen die Pflanzen alle nötigen Nährstoffe aufnehmen, um die Blüten kräftig wachsen zu lassen. Phosphor und Kalium sind dabei die wichtigsten Energielieferanten.

Die Vollblüte

Während der Vollblütephase entfalten sich die Blüten zu ihrer vollen Pracht. Gleichzeitig bilden sich die ersten Harzdrüsen, in denen die wertvollen Cannabinoide und Terpene produziert werden, was den Pflanzen einen charakteristischen, aromatischen Duft verleiht. Diese Phase erstreckt sich üblicherweise über einen Zeitraum von drei bis vier Wochen.

Die Spätblüte

In den letzten zwei bis drei Wochen der Blütephase erreichen die Blüten ihre maximale Größe und die Trichome ihre volle Reife. Die Stempel verfärben sich oft rötlich und die Trichome durchlaufen eine Farbveränderung von klar über milchig zu bernsteinfarben. Eine Lupe ist in dieser Phase ein unverzichtbares Werkzeug, um den Reifungsgrad der Trichome genau zu beobachten und den optimalen Erntezeitpunkt zu bestimmen.

So schaffst du die besten Bedingungen

Die Bildung dieser Blüten ist ein komplexer biologischer Prozess, der von zahlreichen Faktoren beeinflusst wird, wie Licht, Temperatur und Nährstoffversorgung.

Die Rolle des Lichts in der Blütephase

Cannabispflanzen reagieren sehr sensibel auf die Dauer des Tageslichts. Wenn die Tage kürzer werden, interpretieren sie das als Zeichen dafür, dass der Sommer vorbei ist und es Zeit ist, Samen zu bilden. Im Freien passiert das ganz natürlich im Herbst. In Growräumen musst du diesen Prozess künstlich auslösen, indem du die Beleuchtung von 18 Stunden Licht auf 12 Stunden Licht und 12 Stunden Dunkelheit reduzierst. Doch nicht nur die Dauer, sondern auch die Farbe des Lichts spielt eine wichtige Rolle bei der Blütenbildung. Während die Cannabis-Pflanzen in der Wachstumsphase viel blau-weißes Licht benötigen, um das kräftige Sonnenlicht des Frühlings nachzuahmen, bevorzugen sie in der Blütephase rotes Licht, das das natürliche Licht im Spätsommer imitiert. Dieses Licht fördert die Entwicklung der Blüten und unterstützt die Pflanze dabei, ihr volles Potenzial zu entfalten. LED-Growlampen sind hierfür bestens geeignet, da sie das gesamte Farbspektrum abdecken und somit die Bedürfnisse der Pflanze in jeder Wachstumsphase optimal erfüllen. Nur sogenannte Autoflowering-Sorten machen eine Ausnahme, da sie genetisch so programmiert sind, dass sie automatisch, also unabhängig vom Licht, zu blühen beginnen.

Die Kunst des Gießens: Anforderungen der Blütenphase

Während der Vorblüte reicht in der Regel eine ähnliche Wassermenge wie in der späten Wachstumsphase aus. Sobald jedoch die Blütenbildung einsetzt (Vollblüte) und die Knospen wachsen, steigt der Wasserbedarf deutlich an. Gieße die Pflanzen hierbei regelmäßig, aber auch nicht zu oft, um Staunässe zu vermeiden. Ein leicht angetrockneter Topf vor dem nächsten Gießen ist ideal. So sorgst du für eine optimale Nährstoffaufnahme und verhinderst gleichzeitig Wurzelfäule. Um die Harzproduktion anzuregen und die spätere Trocknung der Cannabis-Blüten zu erleichtern, solltest du in den letzten Wochen vor der Ernte die Wassergaben wieder reduzieren. 

Warum die Temperatur & Luftfeuchtigkeit so wichtig sind

 Cannabispflanzen mögen es in der Blütephase etwas trockener. Daher solltest du die Luftfeuchtigkeit auf 40-50% reduzieren und kurz vor der Ernte sogar auf 30% runtergehen. Verwende stets Ventilatoren, um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten und Schimmel vorzubeugen. Achte zudem auf eine optimale Temperatur von 24-28°C am Tag und 18°C in der Nacht.

Die richtige Nährstoffversorgung für üppige Blüten

Während deine Pflanzen in der Wachstumsphase vor allem Stickstoff für das Wachstum von Stängel, Blättern und Zweigen brauchen, bevorzugen sie in der Blütephase eher Phosphor und Kalium. Diese Nährstoffe fördern nämlich die Blütenbildung. Reduziere also langsam den Stickstoffgehalt deines Düngers und erhöhe dafür die Anteile von Phosphor und Kalium. Um einen chemischen Geschmack der Blüten zu vermeiden, solltest du in den letzten beiden Wochen vor der Ernte die Düngergabe ganz einstellen. Um einen noch reineren Geschmack zu erzielen, solltest du deine Pflanzen vor der Ernte unbedingt spülen. Dadurch entfernst du alle überschüssigen Nährstoffe und Salze aus dem Substrat.