Cannabis Vorblüte: So erkennst du die Phasen
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Cannabis Vorblüte: So erkennst du die Phasen

Aug 07, 2024

Die meisten Grower sind sich bewusst, dass Marihuana-Pflanzen vier grundlegende Wachstumsphasen durchlaufen: Keimung, Vegetationsphase, Blüte und schließlich die Ernte. Doch nur wenige wissen, dass jede dieser Phasen in weitere Unterphasen gegliedert ist. Besonders interessant ist die Blütephase, die aus vier spezifischen Unterphasen besteht: Vorblüte, Frühblüte, Vollblüte und Spätblüte. In diesem Beitrag möchten wir uns eingehender mit der ersten Phase – der Vorblüte – beschäftigen und herausfinden, was sie so einzigartig macht!

Die Blütezeit 

Die gesamte Blütephase erstreckt sich über einen Zeitraum von 7 bis 9 Wochen und stellt einen entscheidenden Abschnitt im Lebenszyklus von Cannabis-Pflanzen dar. In dieser Phase entwickeln die Pflanzen ihre Blüten und erreichen am Ende den optimalen Reifegrad, wodurch sie bereit für die Ernte sind. Diese Phase besteht aus vier Unterphasen, die sich über mehrere Wochen erstrecken und unterschiedliche Wachstums- und Entwicklungsmerkmale aufweisen. Beim Indoor-Anbau von Cannabis, sei es in einem Zelt oder einem speziellen Anbauraum, wird die Blütephase eingeleitet, indem der Lichtzyklus von 18 Stunden Licht und 6 Stunden Dunkelheit auf 12 Stunden Licht und 12 Stunden Dunkelheit umgestellt wird. Bei Anbau im Freien, wird der Beginn der Blüte im späten Sommer oder frühen Herbst eingeleitet, wenn die Tage kürzer werden und die langen Sommertage vorbei sind. Autoflowering-Sorten hingegen beginnen, wie der Name schon andeutet, automatisch zu blühen, sobald sie etwa 2 bis 3 Wochen alt sind. In diesem Prozess ist die Lichtmenge, die ihnen zur Verfügung steht, irrelevant, da sie unabhängig von den Lichtzyklen ihre Blütezeit einleiten. 

Die Vorblütephase

Die ersten Anzeichen für die Vorblüte sind die erkennbaren geschlechtsspezifischen Strukturen an den Nodien. Um diese kleinen Strukturen zu sehen, benötigst du ein Vergrößerungsglas. Für Züchter, die keine feminisierten Samen nutzen, ist es sehr wichtig, männliche Pflanzen rechtzeitig zu erkennen und zu entfernen. Diese nehmen Platz weg und produzieren Pollen, der die weiblichen Blüten bestäuben kann. Dies wiederum kann dazu führen, dass die THC- und CBD-reichen Knospen Samen bilden, was die Ernte deutlich verringert. Männliche Blüten kannst du anhand kleiner, ovaler Kugeln, die übereinander gestapelt sind, erkennen. In der frühesten Entwicklungsphase kann es auch nur eine einzelne Kugel geben, die dem Kelch einer weiblichen Blüte ähnelt. Die weiblichen Pflanzen erkennst du in der Vorblüte an den zwei kleinen weißen Härchen in den Nodien. Nach etwa 2 Wochen in der Vorblütephase beginnen sich auch kleine Zuckerblätter, um die Stempel zu entwickeln. Nach drei Wochen werden die neuen Zweige und Blätter zunehmend sichtbar, während immer mehr Stempel aus den Haupt-Colas hervorspringen. 


Die Dauer der Vorblüte variiert jedoch und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Tageslichtdauer, der Genetik, den Phänotypen, der Art der Beleuchtung sowie den Umgebungsbedingungen wie Temperatur, Wasserqualität und Stressfaktoren. Bei photoperiodischem Cannabis, das drinnen bei 16 Stunden Licht pro Tag angebaut wird, beginnt die Vorblüte ein bis zwei Wochen nach der Umstellung auf einen Lichtzyklus von zwölf Stunden. Im Freien auf der Nordhalbkugel kann die Vorblüte je nach Breitengrad, der die Tageslänge beeinflusst, vom Hochsommer bis in den Juli oder August andauern. Bei Autoflowering-Sorten hingegen dauert die Vorblüte nur wenige Tage, bevor sie schnell in die nächste Blüteunterphase, die Frühblüte, übergeht.

Wieso das Erkennen der Vorblüte-Phase wichtig ist

Während der Wachstumsphase benötigen die Pflanzen hauptsächlich Stickstoff für ein kräftiges Wachstum. Mit dem Beginn der Vorblüte ändert sich dies jedoch: Jetzt sind Nährstoffe wie Phosphor, Kalium und Kalzium wichtig, um die Blütenbildung zu unterstützen. Wenn du also imstande bist, die Vorblüte zu erkennen, kannst du die Nährstoffzufuhr gezielt anpassen.


Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der pH-Wert des Substrats. Cannabis-Pflanzen nehmen Nährstoffe in einem leicht sauren Umfeld besser auf. Ein pH-Wert von 6,0 bis 7,0 im Boden und 5,5 bis 6,5 in der Hydroponik gewährleistet eine optimale Nährstoffversorgung. Eine regelmäßige Kontrolle ist notwendig, um Probleme wie Nährstoffverbrennungen zu vermeiden, da blühende Pflanzen empfindlicher auf Überdüngung reagieren.


Auch die Bewässerung muss während dieser Phase angepasst werden. In der Blüte benötigen die Pflanzen weniger Wasser. Es ist ratsam, erst zu gießen, wenn die oberste Schicht des Substrats trocken ist. Zudem sollte die Luftfeuchtigkeit schrittweise gesenkt werden, um dichte Buds zu fördern. Beginne mit 55 % relativer Luftfeuchtigkeit und reduziere sie wöchentlich um 5 %, bis du in den letzten zehn Tagen vor der Ernte bei 35 bis 40 % angekommen bist. 


Das Erkennen der Vorblüte-Phase ist also entscheidend, um die optimalen Bedingungen zu schaffen und die Cannabispflanzen bestmöglich auf die Blüte und die darauffolgende Ernte vorzubereiten.