Anbau von Cannabis: Wachstumsphase, Anbau und mehr
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Anbau von Cannabis: Wachstumsphase, Anbau und mehr

Jul 29, 2024

Während der Wachstumsphase des Lebenszyklus einer Cannabispflanze erfolgt, wie der Name es bereits sagt, der Großteil des Wachstums. In dieser Lebensphase fokussiert sich die Pflanze darauf, dicke Stängel zu bilden, große Blätter zu entwickeln und ein starkes Wurzelsystem aufzubauen. Diese Phase ist entscheidend, denn sie sorgt dafür, dass die Pflanze stark und gesund in die Blüte übergeht. In diesem Beitrag nehmen wir uns die Zeit, um diesen wichtigen Abschnitt im Leben deiner Pflanze genau unter die Lupe zu nehmen. Wir geben dir praktische Tipps, damit du das Beste aus der Wachstumsphase herausholen und deine Pflanzen optimal auf die Blüte vorbereiten kannst.

Die Wachstumsphase: Wann sie beginnt und ihre Bedeutung 

Sobald du deinen Cannabis-Samen gekeimt und eingepflanzt hast und die ersten echten Blätter sprießen, beginnt die aufregende Wachstumsphase, auch als Vegetationsphase bekannt. Diese Phase kann je nach Sorte und Umweltbedingungen stark variieren und dauert in der Regel von einigen Wochen bis hin zu mehreren Monaten. Wenn du drinnen anbaust, hast du den Vorteil, diese Phase nach Belieben zu verlängern. Ein Lichtzyklus von 18 Stunden Licht und 6 Stunden Dunkelheit ermöglicht es dir, das Wachstum theoretisch unbegrenzt fortzusetzen. 


Im Freien hingegen erstreckt sich die Wachstumsphase von Frühjahr bis Spätsommer. Hier bestimmen die Tageslichtstunden das Geschehen: Wenn das Licht über 12 Stunden pro Tag beträgt, nutzen die Pflanzen die Sonne, um kräftig und intensiv zu wachsen. Doch mit dem Einsetzen des Spätsommers und der Verkürzung der Tage, die das Licht zunehmend rötlicher erscheinen lassen, bereiten sich photoperiodische Pflanzen darauf vor, in die Blütephase überzugehen.


In der vegetativen Phase geschehen viele wichtige physiologische Prozesse. Die Fächerblätter leisten Schwerstarbeit, indem sie Licht und CO₂ in Energie umwandeln. Gleichzeitig dehnt sich das Wurzelsystem aus und bildet einen stabilen Anker, der ein Umkippen der Pflanze verhindert. Die Wurzeln sind auch dafür zuständig, essenzielle Nährstoffe und Wasser aufzunehmen. Als Grower ist es entscheidend, dass du sicherstellst, dass deine Pflanzen die richtige Menge an Licht, Wasser und Nährstoffen erhalten. Denn je größer die Pflanzen werden, desto mehr Nodi oder „Blütenstände“ entwickeln sie, was letztlich zu einer reicheren Ernte führt. 

Outdoor Anbau 

Wenn du dich für den Outdoor-Anbau entscheidest, gibst du einen Teil der Kontrolle über deine Pflanzen in die Hände der Natur. Das hat den Vorteil, dass du dir keine Gedanken über künstliche Lichtquellen oder Temperaturregulierung machen musst. Häufiger Regen und gut durchdachte Bewässerungssysteme machen das Gießen zum Kinderspiel. Doch sei dir bewusst, dass deine Pflanzen auch anfälliger für Schädlinge und Tiere sind. Diese können sich in die Blätter bohren, an den Wurzeln knabbern oder ernsthafte Schäden an Blättern und Stängeln verursachen. Zudem kann eine feuchte Umgebung das Risiko von Pilzinfektionen erhöhen. Deshalb ist es beim Outdoor-Anbau wichtig, biologische Schädlingsbekämpfer einzusetzen und bestimmte Begleitpflanzen zu wählen, die Schadinsekten von vornherein abhalten. Denke auch daran, Netze und Zäune aufzustellen, um größere Tiere fernzuhalten. 

Indoor Anbau 

Wenn du dich für den Indoor-Anbau entscheidest, hast du, im Vergleich zum Outdoor-Anbau, nahezu vollständige Kontrolle über deine Pflanzen während des gesamten Wachstumszyklus. Das mag zwar ansprechend erscheinen, erfordert jedoch auch eine erhebliche Verantwortung. Als Indoor-Grower musst du nämlich nicht nur auf die richtige Beleuchtung achten, sondern auch regelmäßig den CO₂-Gehalt, die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur überwachen. Dafür musst du unter anderem in Ventilatoren, Hygrometer, Luftbefeuchter oder -entfeuchter und Grow-Zelt investieren. 

Bewässerung 

Die angemessene Bewässerung in der Wachstumsphase spielt eine zentrale Rolle für die Wurzelentwicklung und das allgemeine Wohlbefinden deiner Pflanzen. Überraschenderweise ist es nicht das Austrocknen, das die größte Gefahr darstellt, sondern vielmehr die Überwässerung, die beim Anbau von Cannabis häufig auftritt und ernsthafte Probleme verursachen kann. Eine Überwässerung kann zu Wurzelfäule führen und die Nährstoffaufnahme beeinträchtigen. Auf der anderen Seite kann zu seltenes Gießen die Pflanzen ebenfalls stark belasten und das Wachstum der Pflanze hemmen. Die Anzeichen für Überwässerung und Trockenheit können anfangs ähnlich aussehen, daher ist es besser, vorsichtig zu sein, bevor du noch mehr Wasser hinzugibst. Pflanzen erholen sich viel schneller von Trockenheit als von Überwässerung, also behalte das im Hinterkopf. Gieße deine Pflanzen erst, wenn die obersten Erdschichten, etwa bis zum Fingerknöchel, trocken sind. Wenn die Erde noch feucht ist, brauchen deine Pflanzen kein Wasser. Zudem solltest du darauf achten, dass du sauberes Wasser mit einem pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 verwendest, um die Nährstoffaufnahme zu optimieren. 

Luftfeuchtigkeit und Temperatur 

Cannabispflanzen im vegetativen Wachstum gedeihen am besten bei Temperaturen zwischen 20 und 30° C. Dieser Temperaturbereich ist vorteilhaft für sowohl Indoor- als auch Outdoor-Grower, da es ein relativ großzügiger Bereich ist. Diese Pflanzen kommen auch mit relativ hohen Luftfeuchtigkeitswerten gut zurecht. Achte jedoch darauf, dass die Luftfeuchtigkeit nicht unter 40 % sinkt und idealerweise 60 % nicht überschreitet, wenn du drinnen anbaust.

Dünger

Cannabispflanzen weisen spezifische Nährstoffbedürfnisse auf, die sich im Verlauf des Cannabisanbaus je nach Stadium unterscheiden. In der Vegetationsphase ist beispielsweise ein höherer Stickstoffgehalt notwendig, um das Wachstum von Stängeln und Blättern zu fördern. Zudem benötigen die Pflanzen ausreichend Kalium, das für die Regulierung des Öffnens und Schließens der Stomata sowie für die Energieproduktion unerlässlich ist. Für eine optimale Photosynthese ist außerdem eine angemessene Menge an Magnesium unerlässlich, während Kalzium entscheidend für die Gesundheit der Zellwände ist. Um sicherzustellen, dass deine Cannabispflanzen alle benötigten Nährstoffe erhalten, stehen spezielle Dünger zur Verfügung, die gezielt auf die Anforderungen der Pflanzen abgestimmt sind.