Cannabis trocknen und fermentieren: Worauf du achten solltest
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Cannabis trocknen und fermentieren: Worauf du achten solltest

Apr 30, 2024

Nach monatelangem Warten ist es endlich soweit: die Ernte steht an. Nach einer knappen halben Stunde bist du damit aber auch durch. Und nun? Die Arbeit ist hier leider noch nicht getan. Bevor du die Buds genießen kannst, stehen nämlich noch zwei weitere Schritte an: Die Trocknung und die Fermentierung. Wie genau das funktioniert, erklären wir dir in diesem Beitrag.

Cannabis trocknen und fermentieren: Warum ist das so wichtig?

Viele Grower unterschätzen die Wichtigkeit der letzten Schritte beim Cannabisanbau. Doch das Trocknen und Fermentieren ist genauso wichtig wie die Auswahl der Sorte, die Verwendung von Düngemitteln sowie die Anbaubedingungen, wenn du Marihuana von höchster Qualität genießen möchtest. 


Das Trocknen von Cannabis sorgt dafür, dass Cannabis einen Großteil Wasser und Chlorophyll verliert. Passiert dies nicht, bleibt das Chlorophyll in den Blüten, was beim Konsum im Hals kratzt, ein unangenehmes Rauchgefühl und einen verfälschten Geschmack verursacht.


Das Fermentieren von Cannabis verlängert die Trocknung unter optimalen Bedingungen und unterstützt die Konservierung, was die Qualität der Buds verbessert und Schimmelbildung verhindert.

Der richtige Zeitpunkt für die Ernte ist entscheidend

Viele wissen nicht, dass der Erntezeitpunkt von Cannabispflanzen entscheidend für eine gute Trocknung ist. Egal, wie sorgfältig du die Cannabis Trocknung durchführst, wenn du zu früh oder zu spät erntest, wird das Endergebnis enttäuschend sein. Du kannst erkennen, dass deine Cannabisblüten erntereif sind, wenn die Trichome (Harzdrüsen) größtenteils milchig-weiß und einige wenige bernsteinfarben sind. Das ist das Zeichen, dass die Blüten bereit zur Ernte sind. 


Schneide hierfür jeden Zweig an der Nodie (die Stelle, wo ein Zweig mit einem anderen verbunden ist) ab und entferne alle Fächerblätter (die großen vielfingrigen). Ist dies erledigt, musst du dich dafür entscheiden, ob du nass oder trocken trimmen willst. Wenn du dich für das Nass-Trimmen entscheidest, dann ist jetzt der Zeitpunkt, um deine Buds zu “maniküren”. Dafür benötigst du, wie der Name es schon verrät, eine Maniküre-Schere, da es sich dabei um eine wahre Feinarbeit handelt, die viel Zeit in Anspruch nimmt.

Nass-Trimmen vs. Trocken-Trimmen

Es gibt zwei Möglichkeiten, wie du Marihuana für die Trocknung vorbereiten kannst: nass trimmen oder trocken trimmen. Beim Nass-Trimmen werden die Knospen direkt nach dem Abschneiden getrimmt, während beim Trocken-Trimmen das Trimmen erst nach dem Trocknen erfolgt. Das Nass-Trimmen ist grundsätzlich besser, da bei dieser Methode weniger Trichome verloren gehen und somit ein hochwertiges Endprodukt entsteht. 


Beim Trimmen geht es darum, möglichst wenig Blattmaterial zu belassen, da dies den Geschmack negativ beeinflussen und die Luftfeuchtigkeit beim Trocknen beeinträchtigen kann. Beginne am besten mit den größten Blättern und arbeite dich zu den kleineren vor, bis du eine einwandfreie Knospe hast. 

Der Trockenraum

Nachdem du die Knospen gereinigt hast, solltest du einen Trocknungsraum auswählen, in dem die Cannabispflanzen drei bis vier Tage lang trocknen können. Der Raum sollte dunkel und leicht belüftet sein. Du kannst einen Ventilator auf niedrigster Stufe verwenden, um die Luftzirkulation zu fördern. Die Raumtemperatur sollte konstant zwischen 18°C und 24°C liegen, und die Luftfeuchtigkeit sollte etwa 50% betragen. 


Hänge die Zweige beim Trocknen mit den Blüten kopfüber an einer Schnur, einem Wäscheständer, einer Kleiderstange oder Ähnlichem auf und sorge für ausreichend Platz zwischen den einzelnen Zweigen, um die Luftzirkulation zu maximieren. Lasse sie nun drei bis sieben Tage lang trocknen und überprüfe die Blüten täglich auf Schimmel. Wenn du glaubst, dass die Pflanzen trocken sind, kannst du einen Test durchführen. Wenn du einen Ast abbrichst und er sich leicht mit den Fingern bricht, anstatt sich zu biegen, sind die Pflanzen bereit für den nächsten und letzten Schritt.

Der letzte Schritt: die Fermentierung


Nachdem das Marihuana getrocknet wurde, folgt der letzte Schritt des Cannabisanbaus: die Fermentierung. Dieser Schritt ist quasi die Fortsetzung der Trocknung. Streng genommen können die Buds auch direkt nach der Trocknung geraucht werden, allerdings ist der Geschmack dann ziemlich unangenehm und die Aromen wenig ausgeprägt.


Entferne zunächst alle Zweige, sodass nur noch die Knospen zurückbleiben. Gib das Weed nun in luftdichte Glasbehälter. Glas wird deshalb traditionell bei diesem Prozess verwendet, da es nicht nur ein sauberes und luftdichtes Material ist, sondern man den Zustand der Buds auch von außen sehen kann.


Achte beim Befüllen der Behälter darauf, dass du nur etwa 75% befüllst und die Buds nicht stopfst, um sie nicht zu schädigen und Schimmel zu vermeiden. Verschließe das Glas anschließend und lagere es an einem dunklen, kühlen und trockenen Ort (der Trocknungsraum bietet sich hierfür hervorragend an). Die Temperatur sollte etwa 20°C betragen und die Luftfeuchtigkeit etwa 60%. Während der ersten zwei Wochen solltest du dein Glas täglich für fünf bis zehn Minuten lang öffnen, damit Feuchtigkeit entweichen und frische Luft hineingelangen kann.


Danach können die Blüten weiterhin für einen Monat fermentieren, um den Geschmack zu maximieren. Es ist wichtig, den Grad der Fermentierung zu prüfen, indem man sanft auf die Blüten drückt. Wenn sie noch feucht sind und nicht knistern, sind sie noch nicht vollständig fermentiert.


Sobald der Fermentierungsprozess jedoch abgeschlossen ist, können die Blüten in einem vakuumversiegelten Behälter aufbewahrt werden, um ihre Haltbarkeit über Jahre hinweg zu gewährleisten. Jetzt ist es an der Zeit, sich zurückzulehnen und die wohlverdiente harte Arbeit zu genießen!